Leben im Exil: Mi 13.10.2021, 19.00 Uhr, EBW. Lesung und Gespräch mit der Lyrikerin Angelina Polonskaja (Russland) und der Dichterin und Publizistin Kholoud Charaf (Syrien). Moderation: Barbara Krohn

Von | Oktober 11, 2021

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Ein Leben im Exil – der Verlust der Heimat – die Erfahrung von Fremde. Wie erleben zwei preisgekrönte, engagierte Lyrikerinnen diesen existentiellen Umbruch? Was bedeutet das Exil für ihr Leben, Denken, Schreiben?
Beide Dichterinnen sind seit Herbst 2020 Stipendiatinnen des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN-Zentrums. 

Angelina Polonskaja, Lyrikerin, Übersetzerin, ehemals Lehrerin und Eistänzerin, wurde 1969 in der Nähe von Moskau geboren. Ihre Gedichte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit internationalen Preisen ausgezeichnet. Aufgrund regierungskritischer Interviews und Veröffentlichungen (u.a. einem Libretto zum Untergang des U-Boots „Kursk“) war sie zunehmend der Bedrohung durch Polizei und Regierung ausgesetzt, es folgten Einbrüche in ihre Wohnung, Beschlagnahmung von Computer und Textmaterial, Verbot jeglicher literarischer Aktivität. Nach Schreibstipendien in den USA und Europa lebt Polonskaja seit 2020 in Dortmund. Vor kurzem erschien ihr Gedichtband „Unvollendete Musik“ im Leipziger Literaturverlag (2020).

Die Dichterin und Publizistin Kholoud Charaf wurde 1981 in Al-Mojaimr in Südsyrien geboren. Sie machte eine medizinische Ausbildung und studierte Arabische Literaturwissenschaften. 2013 leitete sie die medizinische Abteilung auf der Frauenstation des Hochsicherheitsgefängnisses von As-Suwayda. Als einzige zivile Angestellte und Zeugin der systematischen Missachtung der Menschenrechte der Gefangenen stand sie zunehmend unter Druck und Bedrohung von Polizei und Gefängnispersonal. Die überlebensnotwendige Selbstzensur der Schriftstellerin, die ständige Bedrohung durch den Bürgerkrieg und das Stigma als geschiedene Frau in der syrischen Gesellschaft führten zur Entscheidung, Syrien zu verlassen. In ihrem Gedichtband „The Remains of the Butterfly“ setzt sich Charaf mit dem Krieg in Syrien auseinander. Zur Zeit arbeitet sie an Prosatexten, in denen sie die Gräueltaten in ihrer Heimat literarisch verarbeitet. Sie hat bisher vier Bücher veröffentlicht, ihre Gedichte wurden in zehn Sprachen übersetzt.

Die Moderation und die Lesung der Texte auf Deutsch übernimmt Barbara Krohn (PEN-Präsidium)

Dies ist die zweite Veranstaltung der in Kooperation mit dem ebw Regensburg organisierten Reihe von Lesungen mit SchriftstellerInnen des Writers-in-Exile-Programms des deutschen PEN

Barbara Krohn
Dänzergasse 6
93047 Regensburg
bk@burger-krohn.de
01520-6126188
www.barbara-krohn.de
www.kreatives-schreiben-regensburg.de

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